INTERVIEW MIT ANNE DANCK

Bald erscheint "Es war einmal im Dunklen Wald" - das neue Buch von "Spielmannsbraut"-Autorin Anne Danck. Doch der neue Roman wird ungleich düsterer als ihre erste Märchenfantasy. Im Interview verrät sie, warum das so ist.

WELCHE SCHLAGWORTE UND FARBEN FANGEN FÜR DICH DIE ATMOSPHÄRE DEINES BUCHES AM BESTEN EIN?

Die Atmosphäre ist für mich düster, bedrückend, bedrohlich – farblich wäre das wohl ein tiefdunkles Grün oder Erdbraun. Es geht viel um die Auseinandersetzung mit inneren und äußeren Bestien, deswegen sind es definitiv keine fröhlichen, bunten Farben.

Allerdings findet man auch vereinzelte Humorsprenkler und vielleicht sogar einen blassen Schimmer am Horizont.

WAS MAGST DU AN DEINER HAUPTFIGUR AM LIEBSTEN?

„Es war einmal im Dunklen Wald“ hat zwei Hauptpersonen, die auch gleichberechtigt erzählen dürfen. Zum einen ist das Leutnant Crop, der Anführer der Mission, und zum anderen Jäger, die erfolgreichste Bestienjägerin des Landes, die die Soldaten eher unfreiwillig begleiten muss.

An Jäger mag ich, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt und ihre Umgebung gezielt provoziert. Sie zu schreiben hat unglaublich Spaß gemacht, weil sie selbst oft nach dem Prinzip handel: Was wäre das Unangemessenste, was ich jetzt tun oder sagen könnte? Es war aber auch spannend, sie dabei zu begleiten, wie sie diese Angewohnheit allmählich ablegt.

An Crop wiederum mag ich, dass er eigentlich durch und durch eine Bücherseele ist. Die Umstände haben ihn zum Soldaten gemacht, aber Geschichten und Wissen faszinieren ihn sehr. Deswegen bekommen wir aus seiner Sicht auch einige Hintergrundinfos über die Welt. Er ist deswegen als Kopfmensch aber auch das genaue Gegenteil zu Jäger.

WELCHEN ORT AUS DEINEM ROMAN WÜRDEST DU SELBST GERN EINMAL BESUCHEN?

Den Dunklen Wald. Allerdings vorzugsweise in einer Zeit vor den Bestien – denn mit denen könnte ich es definitiv nicht aufnehmen. Beim Dunklen Wald handelt es sich nämlich nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, um einen europäischen Mischwald, sondern um einen (sub)tropischen Urwald.
Ich hatte schon das Glück, in der realen Welt ähnliche Wälder besuchen zu können und es hat mich einfach unglaublich beeindruckt, wie ungezähmt und verwunschen sie wirken. Da glaube ich sofort, dass es in ihrem Inneren unentdeckte Tiere und Wunder gibt.

WELCHE NEBENFIGUR SOLLTEN WIR IM AUGE BEHALTEN?

Jäger und Crop brechen mit der Soldatengruppe in den Dunklen Wald auf, um dort den Turm mit der schlafenden Prinzessin zu suchen und diese zu wecken. Die Prinzessin ist also auf jeden Fall jemand, den man im Auge behalten sollte. Immerhin wird ihr auch nachgesagt, dass sie Magie wirken kann.

WAS MAGST DU BEIM SCHREIBEN EINER GESCHICHTE SELBST AM LIEBSTEN?

Dialoge! Ich liebe es, wenn zwei Personen ihren Konflikt in Wortgefechten austragen.

Außerdem geht es in meinen Geschichten immer um Themen, die mich selbst beschäftigen. Man sagt ja nicht umsonst, dass die Entwicklung, die die Personen in der Geschichte durchmachen, eigentlich auch eine Entwicklung ist, die von den Autor:innen selbst durchgemacht werden müssen. Deswegen ist Schreiben für mich auch eine Notwendigkeit und hilft mir, meine eigenen Gedanken zu sortieren.

Abgesehen davon baue ich unglaublich gerne Anspielungen auf Märchen ein. Die sind bei „Es war einmal im Dunklen Wald“ allerdings eher subtil oder indirekt – ein paar Hinweise gebe ich in den Zitaten aus den Originalmärchen, die jedem Kapitel vorweg gestellt sind. Man kann der Geschichte aber auch ohne Probleme folgen, wenn man mit Märchen nichts am Hut hat.

WAS WÜNSCHST DU DIR FÜR DEIN NEUES BUCH?

So vieles! Ein kleiner Teil von mir hat tatsächlich ein bisschen Sorge, dass jemand versehentlich in die düsteren Themen hineinstolpert, der darauf nicht vorbereitet ist. Ich wünsche mir also, dass die Inhaltswarnungen ernst genommen werden.

Ich wünsche mir aber auch, dass diejenigen, die sich mit mir auf diese Reise in den Dunklen Wald wagen, etwas daraus mitnehmen, selbst nachdem sie das Buch beendet und zur Seite gelegt haben. Das ist für mich die größtmögliche Belohnung: Wenn die Welt und die Charaktere es schaffen, neue Gedanken anzustoßen oder eine andere Perspektive zu eröffnen.

Ich hoffe jedenfalls sehr, dass ihr die Geschichte genauso lieben werdet wie ich.

VIELEN LIEBEN DANK!

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